Kohlenmonoxid-Vergiftung


Häufigste unmittelbare Todesursache nach Inhalationstrauma

  • Kohlenmonoxid entsteht bei  bei unvollständiger Verbrennung von Motorabgasen,  Propangas (defekte Gastherme, -heizung) und Kohle (Shisha-Bar, Indoorgrill, Suizid)
  • es ist farb- und geruchlos, leichter als Luft und kann durch Wände diffundieren
  • Etwa 5.000 Menschen pro Jahr erleiden in Deutschland eine Kohlenmonoxid-Vergiftung. Bei jedem Zehnten endet sie tödlich.
  • Über die Vermeidung und zunehmende Problematik informiert sie ein Bericht des NDR vom Februar 2017
  • Kohlenmonoxid verdrängt den Sauerstoff aus seiner Bindung, dies führt zu einer Reduktion der Sauerstoff-Versorgung des Herzens und anderer Gewebe mit hohem Sauerstoffbedarf (Zentrales Nervensystem)
  • Zusätzlich kann es durch einen direkten toxischen Effekt zu Lungenödemen, Hirnschwellung und einer Schädigung der Nervenzellen kommen
  • Akutsymptomatik schwerer Vergiftungen:

    • Bewusstseinsstörung, neurologische Auffälligkeiten
    • Atemnot
    • Angina Pectoris, Herzrhythmusstörungen und -versagen
    • 10-40% der Patienten entwickeln Spätkomplikationen
      • Gedächtnisstörungen
      • Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen, Psychosen
      • Lähmungen
      • Herzrhythmusstörungen und -insuffizienz
  • Risikopatienten:

    • Kinder bis zum 3. Lebensmonat
    • Schwangere
      • fetales Hämoglobin ist weitaus empfindlicher gegenüber CO.
        Das Ausmaß der Vergiftung des Kindes kann am klinischen Zustand der Mutter nicht beurteilt werden.
    • Patienten mit erhöhtem Sauerstoffbedarf
      • Herzerkrankungen
      • Chronische respiratorische Insuffizienz
      • Anämien
  • Soforttherapie:

    • Behandlungsbedürftigkeit besteht immer, wenn Menschen sich in mit CO belasteten Räumen aufgehalten haben und die beschriebene Akutsymptomatik aufweisen. Der gemessene CO-Hb-Wert im Blut ist ist für die Indikationsstellung einer Therapie nicht relevant, weil sich dieser im Gegensatz zu Gewebebelastung schnell normalisieren kann und die intrazelluläre Belastung nicht widergespiegelt.
    • Gabe reinen Sauerstoffs (15–25 l/min Constant-flow-System mit Reservoir- oder Demand-System) bereits am Unfallort, Ziel ist die schnellstmögliche Elimination des Kohlenmonoxids und  Aufheben des Sauerstoffmangels
    • Hyperbare Sauerstofftherapie 
      • HBO bei neurologischer bzw. kardiale Symptomatik (Bewußtseinsstörung, Herzbeschwerden), möglichst innerhalb von 6 Stunden nach Exposition
      • Wirkung der HBO-Therapie
        • Reduktion der CO-Halbwertszeit von 320 auf 22 min
        • Steigerung der CO-Elimination
        • Verdrängung von CO aus seinen Proteinbindungen
        • Erhöhung der Gewebesauerstoffkonzentration
        • Reduktion des Hirnödems
        • Reduktion der Spätschäden um bis zu 45%