Diabetisches Fußsyndrom

Diabetisches Fußsyndrom

  • Allgemeines:

    • bis zu 10 % aller Diabetiker leiden an einem Fußulkus
    • Mit über 60 000 Amputationen pro Jahr liegt Deutschland im oberen Bereich
    • Ca. 70 % aller Amputationen werden bei Diabetikern durchgeführt
  • Pathogenese

    • Diabetische Polyneuropathie:
      • Durchblutung des Fußes ist intakt
      • Durch Lähmungen der Fußmuskulatur kommt es zur Fehlbelastung
      • Die Mittelfußknochen sinken im Bereich des Vorfußes ab
      • Erstes Zeichen der Fehlbelastung sind umschriebene Hyperkeratosen
      • Im weiteren Verlauf kommt es zu Einrissen der Haut
      • Aufgrund der eingeschränkten Sensibilität schmerzlose, mit der Zeit tiefe schlecht heilende Wunden.
    • Ischämische Pathogenese:
      • durch Arteriosklerose der Beingefäße bedingte Durchblutungsstörung führt im betroffenen Bereich zu Nekrosen und Ulzerationen.
        Die Ulzerationen werden in der Klassifikation nach Wagner eingeteilt
    • Die Ulzerationen werden regelmäßig von Problemkeimen überwuchert. Kommt es zu einer Infektion kann dies zu einer Blutvergiftung führen, welche nach vergeblichen Therapieversuchen oft nur durch eine Amputation der Extremität zu beherrschen ist.
  • Therapie:

    • Beseitigung der Ursachen: Einstellung des Diabetes mellitus, Druckentlastung
    • Chirurgische Intervention: Débridement, Exzision, Amputation
    • Antibiotikatherapie
    • HBO: Ulzeration ab Wagner 2:
      Wunde bis zur Ebene von Sehnen und/oder Gelenkkapsel
    • Patienten mit schwerem diabetischen Fußsyndrom ab Wagner 2 können künftig auch ambulant mit der hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO) behandelt werden. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat heute diese Leistungsausweitung zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) beschlossen.
    • Veranschlagt werden ca. 25 Sitzungen
    • Weiterführende Informationen